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IGUAZU SUMMIT: Mercosur und Deutschland erörtern neue EU-Verordnung zur Entwaldung

Beim IGUAZU SUMMIT, der am 14.-15.03.2024 in Puerto Iguazú, Misiones, Argentinien, stattfand, diskutierten über 100 Vertreterinnen und Vertreter von öffentlichen und privaten Institutionen aus Deutschland sowie den Mercosur-Ländern Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay die Chancen und Herausforderungen der Umsetzung der neuen EU-Entwaldungsverordnung (EUDR). Die Verordnung, die Ende Juni 2023 in Kraft getreten ist, soll das Risiko minimieren, dass Produkte auf den EU-Markt gelangen, die mit Entwaldung, Waldschädigung und illegaler Vertreibung der lokalen Bevölkerung in Verbindung stehen. Damit fördert die EUDR langfristig die Nachfrage von legalen und entwaldungsfreien Rohstoffen und Produkten. Die Veranstaltung im Dreiländereck Iguazú brachte Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Regierung und technischer Zusammenarbeit zusammen. Die Diskussion konzentrierte sich auf die Soja- und Rindfleischlieferkette, die für den Import in die EU besonders relevant ist.

Am ersten Tag der Konferenz gaben Amador Sánchez Rico, Botschafter der EU, und Dr. Thomas Baldauf, BMEL, einen Überblick über den aktuellen Stand der EUDR. Neben der Entstehungsgeschichte der Verordnung zur Verhinderung des Imports von Produkten, die zur Entwaldung beitragen, wurden die technischen Herausforderungen und die aktuellen Entwicklungen bei der Umsetzung in Deutschland vorgestellt. Anschließend berichteten Vertreterinnen und Vertreter der Mercosur-Länder von der aktuellen Situation in ihren Ländern auf der Basis von Studien zu Umsetzungslücken für die exportrelevanten Lieferketten Rindfleisch und Soja. Am Nachmittag wurde parallel in zwei Workshops zu den Problemen der jeweiligen Lieferkette gearbeitet. Die Arbeitsgruppen erörterten die bestehenden und in der Entwicklung befindlichen Lösungen, offene Fragen und notwendige Investitionen. Schließlich wurden auch die Auswirkungen auf kleinbäuerliche Produzentinnen und Produzenten diskutiert.

Am zweiten Tag wurden die wichtigsten Fragen zur Umsetzung der Verordnung nochmals aufgegriffen, gemeinsame Lösungen gefunden und ein Fahrplan für die Umsetzung der EUDR erstellt, der die politischen und technologischen Herausforderungen der Länder berücksichtigt. In einer Diskussionsrunde mit Vertreterinnen und Vertretern des öffentlichen und privaten Sektors aus Deutschland, Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay wurden wichtige Fragen zur Förderung des Handels, zur Zertifizierung und Rückverfolgbarkeit der Lebensmittelproduktion sowie zur gleichzeitigen Achtung und Schonung der Umwelt behandelt.

Organisiert wurde die Konferenz vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), der GFA Consulting Group GmbH (GFA) sowie drei Projekten in Südamerika, die vom BMEL gefördert und von der IAK in Federführung implementiert werden:

Der IGUAZU SUMMIT knüpfte an den Innovations- und Transformationsdialog zur EU-Entwaldungsverordnung an, der bereits 2023 in drei Provinzen Argentiniens stattfand. Alle Informationen zur Veranstaltung (Videomitschnitte und Vorträge) finden Sie hier.

02.04.2024
Ausland